Wirkung und Nebenwirkungen
Mit einem Magenbypass kann die Gewichtsabnahme, je nach Varinate, zwischen 25 bis 40 % des Ausgangsgewichts betragen. Die Höhe der Gewichtsabnahme ist abhängig von der Nahrung, die noch resorbiert werden kann. Auch hier, wie bei den anderen Operationen ebenfalls, können die Nebenwirkungen vielfältig sein. Es kann zu Verengungen in den Bereichen kommen, die vom Operateur neu zusammengenäht wurden. Man nennt dies Stenose. Zudem kann sich der Darm verlagern und einklemmen – man spricht dann von einer inneren Hernie. Dies ist eine absolute Notfallsituation und erfordert sofortiges Handeln. Je ausgeprägter die Verringerung der Aufnahmefähigkeit des Darmes angelegt wird, desto höher ist das Risiko für massive Durchfälle. Insbesondere, wenn das Essverhalten nicht angepasst wird. Ein weiteres Problem stellen die Mangelsituationen im Bereich Vitamine und/oder Spurenelemente dar. Eine lebenslange Ergänzungstherapie mit Vitaminen und Spurenelementen ist deshalb zwingend notwendig.
Des weiteren kann auch – je tiefer (distaler) der Bypass angelegt wurde, desto stärker – der sogenannte Gallensäure-Kreislauf verändert sein. Normalerweise werden 90 % der Gallensäuren recycelt und zur Leber zurückgeführt. Dadurch verändert sich komplett die Aufnahme von verschiedenen Säuren. Die Oxalat-Säure, die normalerweise sonst kaum in den Körper gerät, gelangt in hohen Konzentrationen in den Körper und kann sowohl in der Galle als auch in der Niere durch Auskristallisation zu schweren Steinleiden führen. Das Achten auf Oxalsäure in der Ernährung ist hilfreich, reicht aber häufig alleine nicht aus, eine Zufuhr von Calcium während der Nahrungszufuhr ist häufig erforderlich, dass Calcium bindet die Oxalsäure und ist deshalb nicht nur, aber auch zur Prophylaxe der Osteoporose wichtig. Immerhin bekommen bis zu 10 % aller Patienten und Patientinnen mit einem Magen-Bypass nach zehn Jahren eine Osteoporose, auch aus diesem Grund ist die Zufuhr von Calcium also notwendig.
Eine Zufuhr von Vitamin B12, entweder durch eine Injektion oder durch eine sehr hochdosierte orale Therapie, ist immer erforderlich, da Vitamin B12 im Zwölffingerdarm resorbiert wird, der bei all diesen Verfahren nicht mehr von Nahrung passiert wird.
Häufig ist bei Frauen auch eine regelmässige Gabe von Eisen erforderlich. Bei den distalen Magenbypässen und bei der BPD müssen auch manchmal fettlösliche Vitamine Vitamin A und Vitamin E supplementiert werden.