Die Gewichtsabnahme, welche wir aus medizinischen Beweggründen empfehlen, richtet sich nach der Höhe des Gewichts und den Begleitkrankheiten, welche die Adipositas hervorruft. Liegt zum Beispiel nur eine leichte Störung des Zuckerstoffwechsels vor und ist der Patient/die Patientin ansonsten gesund, wissen wir, dass durch eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 % bereits eine bedeutende Verbesserung der Gesundheitssituation resultiert.
Sind allerdings bereits schwere Störungen am Bewegungsapparat festzustellen oder hat der Patient/die Patientin bereits eine Herzerkrankung, streben wir eine Gewichtsabnahme von mehr als 20 % des Ausgangsgewichts an. Auch wenn der Patient/die Patientin aufgrund psychischer Erkrankungen Medikamente einnimmt, die einen deutlich gewichtssteigernden Charakter haben können, wird die Gewichtsreduktion in der Regel höher ausfallen müssen.
Entsprechend des Zielgewichts, das erreicht werden soll, empfehlen wir eine individuelle Therapie. Mit einer konservativen Therapie kann man im Schnitt maximal 15 % des Ausgangsgewichts reduzieren. Mit chirurgischen Therapiekonzepten kann man durchschnittlich bis zu 30 % des Ausgangsgewichts reduzieren.
Generell ist es von besonderer Bedeutung, immer wieder und deutlich zu kommunizieren, dass Normalgewichtigkeit bei Adipositas nicht unsere Zielstellung ist und für den Patienten/die Patientin auch häufig nicht realistisch zu erreichen ist, auch nicht durch eine chirurgische Therapie.