Die Ernährung wird auf den Esstyp und die Laborparameter abgestimmt. Neben der Optimierung der Quantität beinhaltet die Ernährungsumstellung auch eine Verbesserung der Qualität. Für 50 % unserer Patienten und Patientinnen ist auch entscheidend, wann sie was essen.
Die erste Sättigung wird einerseits durch das aufgenommene Essvolumen und damit durch die Dehnung des Magens ausgelöst. Anderseits wird sie durch eine geringe Menge Kohlenhydrate, die im Zwölffingerdarm einen chemisch Reiz auslöst, bestimmt. Eine nachhaltige Sättigung wird dagegen besser durch eiweisshaltige Speisen erreicht.
Aus vielen Studien wissen wir, dass der komplette Verzicht auf einen der drei Hauptmakronährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweisse, Fette) wenig Sinn macht. Fettkalorien einzusparen ist am leichtesten, denn heutzutage kann man ja auch trotz Fettreduktion kreativ und geschmackvoll kochen. Noch vor dem Kochen kommt das Einkaufen. Bereits beim Aussuchen der Produkte kann man grossen Versuchungen entgehen bzw. Kalorien deutlich meiden. Wir unterstützen Sie mit verschiedenen Trainingsmodulen.
Viele Patienten und Patientinnen profitieren von einer Optimierung der Kohlenhydrate mit Verzicht auf Kohlenhydrate zu den Zwischenmahlzeiten und zum Nachtessen. Während einer Gewichtsreduktion ist die Sicherstellung der Eiweisszufuhr von grosser Bedeutung. Dies gilt besonders nach einem chirurgischen Eingriff zur Behandlung der Adipositas. Wir beraten Sie hier auch gern zum Sinn und Unsinn zusätzlicher Ernährungsprodukte.
Unsere Ernährung erfüllt neben der biologischen Notwendigkeit auch soziale und psychologische Faktoren. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Stress und Ärger auch weggegessen werden. Ein derartiges kompensatorisches Essverhalten weisen viele Menschen auf. Der Übergang zu einer Essstörung kann fliessend sein. Bei ausgeprägten Essstörungen ist eine psychotherapeutische Behandlung unumgänglich. Zu diesen Störungen werden z.B. das «Binge Eating» (Essattacken) und das «Nightly Eating» (nächtliche Esssucht) gerechnet.
Trotz aller Überwachung und auch Beachtung einer möglichst langsamen Gewichtsabnahme (0,5 kg pro Woche ist optimal), kann der Verlust von Muskelmasse nicht verhindert werden. Neben der Reduktion der Muskulatur bewirkt auch die Gewichtsabnahme selbst eine Reduktion des Energieumsatzes. Einerseits benötigt man weniger Energie in Ruhe, da man weniger Muskulatur hat, anderseits wird auch bei jeder Bewegung weniger Energie verbraucht, da man weniger Gewicht mit sich herumtragen muss.
Das bedeutet letztendlich, dass der Energieverbrauch zum Beispiel nach einer Gewichtsreduktion von 2000 kcal auf 1400 kcal absinken kann. Konsumiert der/die erfolgreiche Gewichtsreduzierer/Gewichtsreduziererin 1600 kcal am Tag, wird das Gewicht wieder ansteigen – der bekannte Jo-Jo-Effekt. Man muss also nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme, nur um das erreichte Gewicht aufrechtzuerhalten, dieselben Anstrengungen unternehmen wie zur Gewichtsreduktion, was oft sehr schwierig durchhaltbar ist. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma ist die körperliche Aktivität.
Das Zentrum für Ernährungsmedizin Winterthur (Zermed), welches sich in den Räumlichkeiten von Adimed befindet und eng mit uns zusammenarbeitet, ist spezialisiert auf Ernährungsberatung. Sie können sich direkt anmelden unter Telefon 052 235 05 07 oder hier per Mail.